Label: Patienteninfo + Behind the Scenes
Wenn Erfahrung auf Innovation trifft
“Viele Augen sehen mehr” – dieser Grundsatz begleitet mich seit meiner Zeit in der Neuroradiologie der Universitätsklinik Tübingen. BILDKONSIL entstand aus der festen Überzeugung: Die beste Diagnostik entsteht im Dialog.
Die entscheidenden Momente
Fall 1: Die fehldiagnostizierte Lehrerin
Es war ein komplexer Fall einer 42-jährigen Lehrerin mit unklaren neurologischen Symptomen. Der erste MRT-Befund wurde als unauffällig gedeutet, doch die Patientin litt weiter. Drei Jahre lang erhielt sie eine falsche Diagnose mit entsprechend unpassender Therapie. Das Bildmuster wurde fehlinterpretiert.
Erst im kollegialen Gespräch bei Revision des Falles im Neuroboard entdeckten wir gemeinsam die richtige Einordnung der subtilen Veränderungen. Diese Patientin erhielt durch das Mehraugenprinzip endlich die korrekte Diagnose – und damit die passende Therapie. Heute ist sie stabilisiert und es geht ihr gut.
Fall 2: Der entscheidende Puzzle-Stein
In großen Kliniken mit vielen Spezialisierungen ist es manchmal eine Herausforderung, die optimale Kombination an Expertise für einen komplexen Fall zusammenzubringen. Immer wieder erlebte ich, wie durch das systematische Zusammenfügen verschiedener fachlicher Puzzle-Teile die entscheidende Diagnose oder Einschätzung zustande kam.
Diese Erlebnisse haben mich gelehrt: Einzelmeinungen können brillant sein, aber strukturierte Konsensverfahren in der richtigen Umgebung machen sie systematisch besser. BILDKONSIL schafft genau diese optimale Umgebung für kollaborative Exzellenz.
Warum BILDKONSIL? Die Vision dahinter
Das Potenzial kollektiver Intelligenz
In der modernen Radiologie wird Diagnostik immer komplexer. KI-Systeme unterstützen uns, aber die entscheidenden Interpretationen treffen wir Menschen. Und Menschen entfalten ihr volles Potenzial am besten in strukturierter Zusammenarbeit.
Umfassende Studien belegen eine seit Jahrzehnten konstante Fehlerrate von 3-5% in der radiologischen Bildbeurteilung [1, 2]. Aus eigener klinischer Erfahrung wissen wir: Jeder von uns hat “blinde Flecken”. Genau hier setzt BILDKONSIL an: Denn kooperative Bildbefundung und strukturierte Konsensusverfahren können diese Fehlerrate um 10-30% reduzieren [3, 4, 5, 6]. Besonders bei komplexen Fällen verbessern formalisierte Konsilkonferenzen die diagnostische Genauigkeit nachweislich [7].
Die zentrale Frage war: Warum sollten Patienten auf diese wissenschaftlich belegte Qualitätssteigerung durch Kollaboration verzichten müssen, nur weil sie nicht in einer Universitätsklinik behandelt werden?
Von der Universität in die digitale Praxis
An der Universitätsklinik Tübingen zeigt das interdisziplinäre Tumorboard eindrucksvoll, welches Potenzial in strukturierter Expertenzusammenarbeit liegt. Diese bewährte Kultur der gemeinsamen Wissensfindung wollte ich auch ambulanten Patienten zugänglich machen.
Die Idee war geboren: Ein Expertennetzwerk, das strukturierte Konsensverfahren für radiologische Zweitmeinungen anbietet – 100% digital, aber mit dem Potential menschlicher kollaborativer Medizin.
Der Mensch hinter der Technologie
PD Dr. Johann-Martin Hempel
Facharzt für Radiologie, Schwerpunkt Neuroradiologie
Privatdozent an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen
Mein Weg führte mich von der Universitätsklinik Tübingen in die Welt der digitalen Teleradiologie. Als Vollzeit-Teleradiologe erlebe ich täglich, wie wertvoll strukturierte Konsensverfahren sind – besonders wenn die spontanen kollegialen Gespräche fehlen.
Meine Überzeugung: Digitalisierung sollte Zusammenarbeit fördern, nicht verhindern. BILDKONSIL verbindet das Beste aus beiden Welten – die Effizienz der Teleradiologie mit der kollektiven Expertise ärztlicher Teamarbeit.
Das erweiterte Expertennetzwerk
BILDKONSIL funktioniert, weil Wissen geteilt wird. Das BILDKONSIL-Netzwerk umfasst spezialisierte Kollegen aus verschiedenen radiologischen Bereichen – jeder ein Experte in seinem Fach, alle vereint durch den Glauben an die Kraft strukturierter Zusammenarbeit.
Gemeinsame Überzeugung: Medizin wird durch transparenten Austausch und gegenseitiges Lernen besser.
Warum strukturierte Konsensverfahren das Potenzial freisetzen
Das bewährte Prinzip kollektiver Weisheit
In der Rechtsprechung entscheiden Richtersenate gemeinsam über wichtige Urteile
In der Wissenschaft durchlaufen Studien kollegiale Peer-Review-Verfahren
In der Flugsicherheit ergänzen sich Piloten im Vier-Augen-Prinzip
In interdisziplinären Tumorboards bündeln Experten ihre Spezialisierung
Bei BILDKONSIL machen wir diese bewährten Prinzipien für die Radiologie nutzbar
Die Möglichkeiten in der Radiologie
Strukturierte Konsensverfahren sind in der täglichen radiologischen Praxis noch nicht flächendeckend etabliert. Oft fehlen Zeit und systematische Prozesse für den wertvollen kollegialen Austausch. Das interdisziplinäre Tumorboard zeigt jedoch eindrucksvoll, welche diagnostische Qualität entsteht, wenn Expertise systematisch gebündelt wird.
Genau hier setzt BILDKONSIL an: Wir schaffen die Struktur und schaffen Raum für das, was medizinisch wertvoll ist – kollaborative Diagnostik.
Die Win-Win-Win-Situation: Gemeinsam stärker
Für Patienten: Diagnostische Sicherheit durch Gemeinschaft
Wenn mehrere spezialisierte Fachärzte unabhängig voneinander schauen und dann im strukturierten Dialog einen Konsens entwickeln, entsteht diagnostische Qualität, die über Einzelleistungen hinausgeht. Sie profitieren von kollektivem medizinischen Wissen.
Für Radiologen: Wachstum in vertrauensvoller Gemeinschaft
Das Besondere am BILDKONSIL-Verfahren: Durch die anonyme Erstbefundung kann jeder Kollege authentisch und unvoreingenommen seine Expertise einbringen.
Das Ergebnis: Im anschließenden Konsensverfahren entsteht wertschätzendes, konstruktives Feedback. Wir radiologische Kollegen lernen kontinuierlich voneinander in einer Atmosphäre des Respekts und der gemeinsamen Zielsetzung. Kollektives Wachstum statt isoliertem Arbeiten.
Für die Medizin: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Aristoteles’ Idee, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist, wird in der Medizin besonders deutlich: Wenn spezialisierte Expertise strukturiert zusammenkommt, entstehen diagnostische Erkenntnisse und Qualitäten, die kein Einzelner allein hätte entwickeln können. BILDKONSIL macht diese Synergie-Effekte systematisch nutzbar.
Jeder Kollege bringt sein Potenzial ein – gemeinsam entfalten wir diagnostische Exzellenz.
Meine Mission: Kollaborative Qualität für alle
Vision
Jeder Patient sollte Zugang zur bestmöglichen radiologischen Diagnostik haben – und von dem Wissensschatz medizinischer Gemeinschaften profitieren.
Mission
BILDKONSIL bündelt radiologische Expertise und macht kollaborative Diagnostik durch strukturierte Konsensverfahren für alle zugänglich. Transparent, qualitätsfördernd und verständlich.
Werte
- Kollaborativ: Gemeinsam erreichen wir diagnostische Exzellenz
- Fördernd: Jeder kann sein Potenzial in der richtigen Umgebung entfalten
- Respektvoll: Wertschätzung und gegenseitiges Lernen stehen im Mittelpunkt
- Wissenschaftlich: Evidenzbasierte Zusammenarbeit ist unser Fundament
Der Tübinger Geist: Innovation durch Gemeinschaft
Als Universitätsstadt verkörpert Tübingen Innovation durch Zusammenarbeit. Hier entstehen neue Ideen im Dialog, werden gemeinsam weiterentwickelt und dann in die Praxis umgesetzt. Diese Kultur der kollektiven Wissensentwicklung prägt BILDKONSIL:
Wissenschaftliche Exzellenz durch universitäre Kollaboration
Gemeinschaftsgeist als gelebte digitale Realität
Offenheit für Synergie bei gleichzeitiger medizinischer Bodenständigkeit
Als Privatdozent bringe ich die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Gemeinschaftsforschung direkt in die Praxis ein.
Was mich bewegt: Echte Patientengeschichten
(Alle Namen geändert, Fälle anonymisiert)
Die Lehrerin: Drei Jahre Fehldiagnose, drei Jahre unpassende Therapie. Unser strukturiertes Konsensverfahren brachte die Wende – heute geht es ihr gut.
Marion, 58 Jahre: Unklare Leberveränderungen im CT. Erste Interpretation: “Verdacht auf Metastasen.” Unser Konsensverfahren ergab: Benigne Hämangiome. Entwarnung statt Krebsangst.
Thomas, 34 Jahre: Schulter-MRT nach Sportverletzung. Erstbefund: “Nur Zerrung.” Unser Team entdeckte: Subtile SLAP-Läsion. Richtige Behandlung statt Chronifizierung.
Diese Menschen zeigen, welchen Unterschied strukturierte Zusammenarbeit machen kann. Jeder Kollege hat enormes Potenzial – es braucht nur die passende Umgebung, damit es zum Vorschein kommt.
Die Zukunft der radiologischen Diagnostik
KI als Partner in der Gemeinschaft
Künstliche Intelligenz wird die Radiologie weiterentwickeln. Aber: KI analysiert Muster, Menschen interpretieren Zusammenhänge und schaffen Bedeutung. Die Zukunft gehört der intelligenten Kombination aus beidem – und dem strukturierten, wertschätzenden Dialog unter Fachkollegen.
Als Teleradiologe arbeite ich bereits heute mit modernster KI – aber die entscheidenden Interpretationen entwickle ich in der Zusammenarbeit mit Kollegen.
Vernetzung für gemeinsame Exzellenz
BILDKONSIL ist erst der Anfang. Ich träume von einem Netzwerk radiologischer Expertise, das geografische und institutionelle Grenzen überwindet, um spezialisiertes Wissen zu teilen und gemeinsam zu wachsen.
Mein Versprechen an Sie
Als Gründer von BILDKONSIL verspreche ich Ihnen:
✅ Ehrlichkeit: Transparente Kommunikation – auch bei unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten
✅ Gemeinschaftsqualität: Nur Fachärzte für Radiologie mit entsprechender Spezialisierung
✅ Nachvollziehbarkeit: Sie verstehen, wie wir gemeinsam zu unserem Konsens gekommen sind
✅ Menschlichkeit: Hinter jedem Bild steht ein Mensch, dem wir gemeinsam helfen möchten
Werden Sie Teil der BILDKONSIL-Gemeinschaft
Medizin ist Teamwork – und Sie sind Teil dieses Teams. Mit Ihren Fragen, Ihrem Vertrauen und Ihrem Input helfen Sie uns, jeden Tag gemeinsam besser zu werden.
Haben Sie Fragen zu unserem kollaborativen Ansatz? Möchten Sie wissen, wie ein Konsensverfahren bei Ihrem speziellen Fall ablaufen würde? Sprechen Sie mich an – ich freue mich auf das gemeinsame Gespräch.
Literatur
[1] Berlin L. Accuracy of diagnostic procedures: has it improved over the past five decades? AJR Am J Roentgenol. 2007;188(5):1173-1178.
[2] Waite S, Scott J, Gale B, et al. Interpretive error in radiology. AJR Am J Roentgenol. 2017;208(4):739-749.
[3] Borgstede JP, Lewis RS, Bhargavan M, Sunshine JH. RADPEER quality assurance program: a multifacility study of interpretive disagreement rates. J Am Coll Radiol. 2004;1(1):59-65.
[4] Graber ML, Kissam S, Payne VL, et al. Cognitive interventions to reduce diagnostic error: a narrative review. BMJ Qual Saf. 2012;21(7):535-557.
[5] Wu MZ, McInnes MDF, Macdonald DB, et al. CT Scans in Young Adults: Making a Case for Improving Quality and Reducing Error. Radiology. 2020;295(1):193-199.
[6] Brady AP. Error and discrepancy in radiology: inevitable or avoidable? Insights Imaging. 2017;8(1):171-182.
[7] Bruno MA, Walker EA, Abujudeh HH. Understanding and confronting our mistakes: the epidemiology of error in radiology and strategies for error reduction. Radiographics. 2015;35(6):1668-1676.
PD Dr. Johann-Martin Hempel
Gründer BILDKONSIL
Tübingen, 2025